Die Fettlebererkrankung beschreibt ein Spektrum von Leberkrankungen, das von der einfachen Leberverfettung (Steatosis hepatis) über die Fettleberentzündung (Steatohepatitis) bis zur Leberzirrhose reicht.
Kompetente Hilfe bei Verdacht auf Fettleber und erhöhten Leberwerten
Jede unklare Erhöhung der Leberwerte sollte weiter abgeklärt werden, um eine mögliche zugrundeliegende Lebererkrankung rechtzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln.
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Bitte planen Sie zumindest 40 Minuten für die Erstordination ein und bringen alle Vorbefunde mit. Es ist mir wichtig, die zielführende Diagnostik und Ihre optimale Behandlung mit Ihnen gemeinsam ausführlich zu besprechen.
Ursachen der Fettleber
Die Verfettung der Leber entsteht, wenn das Gleichgewicht zwischen der Produktion bzw. der Zufuhr von Fetten und ihrem Abbau bzw. Abtransport aus der Leber gestört ist.
Stoffwechselerkrankungen wie Übergewicht (Adipositas), Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) und Fettstoffwechselstörungen, Medikamente (z.B. Kortikosteroide und Tetrazykline) und Gifte (z.B. Pilzgifte) können ebenso Auslöser einer Leberverfettung wie Infektionen (z.B. chronische Hepatitis C) sein.
Alkoholkonsum ist eine häufige Ursache der sogenannten alkoholischen Fettlebererkrankung (AFLD), ungünstige Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel ist Ursache der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NASH).
Die nicht alkoholische Fettleber (NASH) wird seit kurzem als metabolic dysfunction-associated steatotic liver disease (MASLD) bezeichnet und ist mit Abstand die häufigste Ursache erhöhter Leberwerte.
Diagnose der Fettleber
Die Krankengeschichte und die Befunde der körperlichen Untersuchung können auf ernährungs-, stoffwechsel- oder alkoholbedingte Ursachen der Leberverfettung hinweisen.
In der ausführlichen Blutanalyse zeigt sich in Abhängigkeit vom Ausmaß der Verfettung meist eine Erhöhung der Leberenzyme (GGT, GOT, GPT), der Blutfette und evtl. Blutzuckers. Der sogenannte HOMA Index ist Hinweis auf Insulinresistenz, die oft mit der Fettleber gemeinsam festgestellt wird.
Mit Hilfe der Ultraschalluntersuchung kann Form, Größe und Dichte der Leber beurteilt werden. Eine gute Ergänzung der Ultraschalluntersuchung ist der sogenannte Fibroscan: mittels Ultraschall wird die Dichte des Lebergewebes (also Bindegewebevermehrung/Fibrose) und das Ausmaß der Leberverfettung /Steatose) festgestellt.
Mit klinischer Erfahrung, sinnvoller Labordiagnostik und Bildgebung wird in den allermeisten Fällen Ursache und das Ausmaß der Leberproblematik festgestellt und die entsprechende Behandlung empfohlen.

Wie wird die Fettleber Erkrankung behandelt?
Es ist wichtig, die auslösende Ursache für die Fettleber zu erkennen:
- Zugrunde liegende Stoffwechselerkrankungen müssen mit Lebensstilmodifikation oder Medikamenten therapiert werden.
- Bei der alkoholbedingten Fettleber ist die sinnvollste Behandlungsmaßnahme die Alkoholkarenz.
- Die ernährungsbedingte Fettleber lässt sich durch eine Umstellung der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten und die damit einhergehende Reduzierung des Körpergewichts behandeln.
Medikamente, welche die körpereigene Insulinwirkung verbessern (Insulinsensitizer) bzw. erhöhte Blutfette senken (z.B. Statine) sowie Vitamine (Vitamin E) wirken günstig.
Seit Jahren sind die sogenannten Abnehmspritzen (GLP-1 Agonisten) bekannt. Sie wurden für die Behandlung von Diabetes mellitus entwickelt und sind seit einiger Zeit auch für die Behandlung von Übergewicht (Adipositas) ab einem Body-Mass-Index von 30 (bzw. ab BMI 27 mit einer Begleiterkrankung) zugelassen.
Damit steht für Menschen mit Fettlebererkrankung, Übergewicht und metabolischem Syndrom/Insulinresistenz eine wirksame Behandlung zur Verfügung.
Häufig gestellte Fragen zur Fettleber
Was ist eine Fettleber und wie entsteht sie?
Eine Fettleber liegt vor, wenn mehr als 5% der Leberzellen Fett eingelagert haben. Die Leber wird buchstäblich „verfettet“. Die häufigste Ursache ist nicht – wie viele denken – übermäßiger Alkoholkonsum, sondern eine ungesunde Lebensweise: zu viel Essen, besonders zucker- und kohlenhydratreiche Kost, Übergewicht, Bewegungsmangel und das metabolische Syndrom (Kombination aus Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhten Blutzucker- und Blutfettwerten). Diese nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD) betrifft mittlerweile jeden vierten bis fünften Erwachsenen in Österreich. Die Leber kann überschüssige Kalorien nicht mehr richtig verarbeiten und lagert sie als Fett ein.
Welche Symptome verursacht eine Fettleber?
Das Tückische: Eine Fettleber verursacht in den meisten Fällen lange Zeit überhaupt keine Beschwerden. Sie ist eine „stille“ Erkrankung. Manche Patienten berichten von unspezifischen Symptomen wie: Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Druckgefühl oder dumpfe Schmerzen im rechten Oberbauch, allgemeines Unwohlsein oder Konzentrationsschwäche. Diese Beschwerden sind aber so uncharakteristisch, dass die Fettleber meist zufällig bei Routineuntersuchungen entdeckt wird – etwa durch erhöhte Leberwerte im Blut oder bei einer Ultraschalluntersuchung des Bauches. Deshalb werden viele Fettlebererkrankungen erst spät erkannt.
Wie wird eine Fettleber diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt meist in mehreren Schritten: die Blutuntersuchung zeigt erhöhte Leberwerte (GPT/ALT, GOT/AST, Gamma-GT), wobei diese auch normal sein können. Der Ultraschall (Sonografie) des Oberbauches ist die wichtigste Untersuchung – eine verfettete Leber erscheint heller, also dichter und evtl. auch vergrößert. Moderne Verfahren wie die Elastografie (Fibroscan) können den Fettgehalt und die Steifigkeit der Leber messen, was Hinweise auf Vernarbungen ergibt. Eine Leberbiopsie ist nur noch selten nötig, etwa wenn unklar ist, wie weit die Erkrankung fortgeschritten bzw. die Ursache unklar ist. Zusätzlich werden Risikofaktoren erfasst: BMI, Bauchumfang, Blutzucker, Blutfette, Insulinresistenz und Blutdruck.
Ist eine Fettleber gefährlich oder nur ein kosmetisches Problem?
Eine Fettlebererkrankung ist ernst zu nehmen ! Sie ist nicht nur ein „bisschen zu viel Fett“, sondern eine aktive Erkrankung. Bei etwa 20-30% der Betroffenen entwickelt sich eine Entzündung (Steatohepatitis – Fettleberentzündung), die zur Vernarbung (Fibrose) führen kann. Über Jahre kann daraus eine Leberzirrhose (Schrumpfleber) entstehen mit dem Risiko für Leberversagen und Leberkrebs. Die Fettleber erhöht außerdem deutlich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und Nierenerkrankungen. Die gute Nachricht: im frühen Stadium ist eine Fettleber vollständig reversibel – sie kann sich komplett zurückbilden!
Kann sich eine Fettleber wieder zurückbilden?
Ja, und das ist die beste Nachricht! Eine reine Fettleber ohne Entzündung oder Vernarbung kann sich vollständig zurückbilden, wenn Sie die Ursachen beseitigen. Schon eine Gewichtsabnahme von 5-10% des Körpergewichts kann den Fettgehalt der Leber deutlich reduzieren. Bei 10% Gewichtsverlust bildet sich die Fettleber bei den meisten Patienten komplett zurück. Auch eine Leberentzündung kann sich noch bessern. Bei fortgeschrittener Vernarbung (Fibrose) ist eine Rückbildung schwieriger, aber ein weiteres Fortschreiten kann gestoppt werden. Je früher Sie handeln, desto besser! Die Leber ist ein Organ mit erstaunlicher Regenerationsfähigkeit.
Welche Rolle spielt Alkohol bei der Fettleber?
Alkohol ist eine der Hauptursachen für Fettleber, aber längst nicht die einzige. Die alkoholische Fettleber (AFLD) entsteht durch regelmäßigen, übermäßigen Alkoholkonsum – bei Männern bereits ab etwa 30g Alkohol täglich (0,75 Liter Bier), bei Frauen ab 20g. Auch wenn Sie eine nicht-alkoholische Fettleber haben, verschlimmert Alkohol die Situation. Empfehlung: Bei diagnostizierter Fettleber sollten Sie Alkohol möglichst meiden oder drastisch einschränken – selbst geringe Mengen Alkohol können bei vorgeschädigter Leber problematisch sein.
Welche Ernährung ist bei Fettleber empfehlenswert?
Die Ernährung ist der Schlüssel zur Behandlung! Folgende Empfehlungen helfen: reduzieren Sie Zucker drastisch – besonders Fruchtzucker (Fruktose) in Softdrinks, Fruchtsäften und Fertigprodukten belastet die Leber. Meiden Sie einfache Kohlenhydrate (Weißmehl, Süßigkeiten). Bevorzugen Sie komplexe Kohlenhydrate (Vollkorn, Hülsenfrüchte). Essen Sie viel Gemüse und moderate Mengen Obst. Setzen Sie auf gesunde Fette (Olivenöl, Nüsse, fetter Fisch) statt gesättigte Fette. Reduzieren Sie rotes Fleisch und Wurstwaren. Trinken Sie Kaffee – er scheint die Leber zu schützen! Vermeiden Sie Fertiggerichte. Die mediterrane Ernährung ist ideal. Wichtig ist auch: Kalorien insgesamt reduzieren, um Gewicht zu verlieren.
Gibt es Medikamente zur Behandlung der Fettleber?
Aktuell gibt es noch kein spezifisch zugelassenes Medikament gegen die nicht-alkoholische Fettleber, aber die Forschung ist sehr aktiv. Die Behandlung erfolgt primär durch Lebensstil-Änderung. Bei Begleiterkrankungen werden diese behandelt: Diabetes-Medikamente wie Metformin oder neuere GLP-1-Agonisten (z.B. Semaglutid) können indirekt helfen, indem sie Gewichtsabnahme fördern und den Stoffwechsel verbessern. Cholesterinsenker (Statine) können bei erhöhten Blutfetten eingesetzt werden – sie schaden der Leber nicht. Vitamin E zeigt in Studien positive Effekte bei Leberentzündung. Neue vielversprechende Medikamente sind in Erprobung, aber noch nicht zugelassen. Resmetirom, ein sogenannter THR-Agonist fördert fördert den abbau von Triglyceriden und die Oxidation von fettsäuren. Rezdiffra (Resmetirom) sollte bald in Österreich für fortgeschrittener Leberfibrose zugelassen werden. Die wichtigste „Medizin“ bleibt derzeit: Gewichtsabnahme und Bewegung!
Wie oft sollte ich meine Leberwerte kontrollieren lassen?
Bei diagnostizierter Fettleber sollten Sie regelmäßig überwacht werden. Anfangs empfiehlt sich eine Kontrolle alle 3-6 Monate: Leberwerte im Blut (GPT, GOT, Gamma-GT), Blutzucker und HbA1c, Blutfette (Cholesterin, Triglyceride), eventuell Ultraschall. Sobald sich die Werte normalisieren und stabil bleiben, können die Abstände auf 6-12 Monate ausgedehnt werden. Bei Leberentzündung oder Fibrose sind engmaschigere Kontrollen nötig. Wichtig: Auch wenn Sie sich gut fühlen, sollten Sie die Kontrollen wahrnehmen. Die Leber leidet still, und nur regelmäßige Untersuchungen zeigen, ob sich Ihre Bemühungen auszahlen oder ob die Erkrankung fortschreitet.
Kann eine Fettleber zu Leberkrebs führen?
Ja, das ist ein langfristiges Risiko und betrifft vor allem fortgeschrittene Stadien. Der Weg ist meist: Fettleber → Leberentzündung → Leberfibrose → Leberzirrhose → erhöhtes Krebsrisiko. Dieser Prozess dauert oft viele Jahre. Bei Leberzirrhose steigt das Risiko für Leberkrebs auf etwa 2-4% pro Jahr. Zunehmend werden aber auch Fälle von Leberkrebs ohne vorherige Zirrhose beobachtet. Das klingt beunruhigend, aber die wichtige Botschaft ist: Sie können diesen Verlauf verhindern! Wenn Sie jetzt handeln, die Fettleber zurückbilden und regelmäßig kontrollieren lassen, reduzieren Sie Ihr Risiko!
Die Fettleber ist ein Warnsignal Ihres Körpers – nehmen Sie es ernst, aber verfallen Sie nicht in Panik.
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