Unter „Reflux“ versteht man den Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre. Dies verursacht Beschwerden wie Sodbrennen (Brennen und Schmerzen hinter dem Brustbein, welche vor allem nach Mahlzeiten und im Liegen auftreten), Schluckstörungen, sauren Geschmack im Rachen- oder Mundraum, Übelkeit und Erbrechen, Heiserkeit und Husten.
Kompetente Hilfe bei Reflux
Jede Refluxerkrankung sollte fachärztlich behandelt und mittels Gastroskopie weiter abgeklärt werden, um die Beschwerden zu beseitigen und eine mögliche Komplikation (Barrett-Ösophagus) zu verhindern oder rechtzeitig zu erkennen.
Vereinbaren Sie daher möglichst bald einen Termin in meiner Ordination.
Bitte planen Sie zumindest 40 Minuten für die Erstordination ein und bringen Sie alle Vorbefunde mit. Es ist mir wichtig, die zielführende Diagnostik und Ihre optimale Behandlung mit Ihnen gemeinsam ausführlich zu besprechen.
Reflux tritt auf, wenn der Schließmuskel der Speiseröhre, der die Speiseröhre gegen Refluxinhalt des Magens abdichtet, undicht wird.
Mögliche Komplikationen sind Stenosen (Einengungen) des Ösophagus und/oder Barrett-Schleimhaut.
Die häufigsten Ursachen für Refluxösophagitis (saures Aufstoßen, Sodbrennen) sind:
Zwerchfellbruch: Durch eine zu große Zwerchfelllücke (Hiatushernie) drängen Teile des Magens in die Brusthöhle. Durch Verringerung des unteren Verschlussdrucks der Speiseröhre und erhöhtem Druck im Magen kommt es zu einem erhöhten Reflux.
Übergewicht: bei Übergewicht erhöht sich der Druck in der Bauchhöhle. Dadurch kann Mageninhalt vermehrt in die Speiseröhre hochgepresst werden.
Falsche Nahrungsmittel: süße Speisen, Zucker, Pfefferminz, Kaffee und Alkohol schwächen die Funktion des Schließmuskels.
Rauchen: Rauchen hemmt die Funktion des Schließmuskels der Speiseröhre.
Liegestellung: falls Sie unter saurem Aufstoßen leiden, verschlimmert sich dieser Zustand auf Grund der Schwerkraft meist im Liegen. Sie können dieses Problem mindern, indem Sie den Kopfteil des Bettes anheben bzw. hochstellen.
Wie wird die Diagnose Speiseröhrenentzündung (Refluxösophagitis) gestellt?
Gastroskopie:
Für die sichere Diagnosestellung eignet sich die Gastroskopie (Magenspiegelung) am besten.
Dabei wird das genaue Ausmaß der Entzündung festgestellt und Gewebeproben zum Ausschluss chronisch entzündlicher Veränderungen (Barrett-Schleimhaut) aus der Speiserröhre entnommen.
Wir führen in unser Ordination die Magenspiegelung als sanfte Gastroskopie durch: Sie verschlafen Ihre Untersuchung in einem Dämmerschlaf, Atmung und Kreislauf werden während der Untersuchung mit Pulsoximeter und Blutdruckmonitoring überwacht.
24-Stunden pH-Metrie:
Manchmal sind zusätzliche Untersuchungen der Speiseröhrenmotilität und des Schließmuskeldruckes (Manometrie) und Säuremessungen im untersten Teil der Speiseröhre sinnvoll (pH-Metrie).
Die Druckmessung der Speiseröhre ist nicht schmerzhaft, dauert 15 – 20 min und beurteilt die Funktion des unteren Schließmuskels.
Bei der Untersuchung wird eine dünne Drucksonde über die Nase in die Speiseröhre eingeführt. Bei der Druckmessung (Manometrie) wird auch die Transportfunktion der Speiseröhre untersucht, die bei Reflux mit Sodbrennen und saurem Aufstossen beeinträchtigt sein kann.
Die pH-Metrie (Säuremessung) beurteilt den Reflux und ob dieser für die Beschwerden verantwortlich ist.
Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft und dauert 24 Stunden. Dabei wird eine dünne Messsonde durch die Nase in die Speiseröhre eingebracht. Während der Untersuchung geben die Patienten Beschwerden (Sodbrennen, Magenschmerzen) an. Bei der Auswertung zeigt sich, ob die angegebenen Beschwerden durch Reflux hervorgerufen worden sind.
Was ist ein Barrett-Ösophagus ?
Barrett-Ösophagus ist eine Komplikation der chronischen Refluxerkrankung.
Dabei kommt es zur Verlagerung von spezialisierter Schleimhaut aus dem Magen in die Speiseröhre; in der Gastroskopie als rötliche Schleimhautzunge erkennbar.
Die Diagnose einer Barrett-Schleimhaut wird aus Gewebeproben vom Pathologen gestellt: man unterscheidet dabei drei Ausprägungen, die ein unterschiedlich hohes Krebsrisiko beinhalten. Entsprechend der Ausprägung der Barrettschleimhaut werden entweder Kontrollgastroskopie in entsprechenden Intervallen oder Abtragung der Barrettschleimhaut empfohlen.
Therapie der Refluxösophagitis (saures Aufstoßen, Sodbrennen)
Lassen Sie sich Zeit beim Essen. Wer schlingt, erhöht sein Reflux-Risiko. Kauen Sie zudem gründlich, denn dadurch entsteht viel Speichel, der hilft, ein Zuviel der Magensäure auf natürlichem Wege zu reduzieren. Schonen Sie Ihren Magen mit kleineren Portionen. Anstatt täglich drei großer Mahlzeiten, probieren Sie vier oder fünf kleinere Portionen zu sich zu nehmen; halten Sie die Abendmahlzeit möglichst klein.
Vermeiden Sie fette Mahlzeiten, meiden Sie Süßigkeiten und zuckerhältige Getränke, essen Sie in aufrechter Haltung; Gewichtsabnahme reduziert saures Aufstoßen. Meiden Sie hohen Kaffee- Alkohol und Nikotinkonsum. Falls Ihre Beschwerden nachts auftreten, sollten Sie ein zusätzliches Kissen benutzen oder besser, das Kopfteil des Bettes hochstellen.
Mit sogenannten Protonenpumpenhemmern können die meisten Entzündungen der Speiseröhre zur Abheilung gebracht werden; in leichteren Fällen sind auch andere Medikamente ausreichend (z.B. H2-Blocker). Zusätzlich stehen nebenwirkungsfreie Medikamente zur Verfügung, die den Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre mechanisch verhindern.
Als Alternative zur medikamentösen Langzeittherapie steht eine Operation, die sogenannte Fundoplicatio als chirurgischer Goldstandard zur Verfügung, minimalchirurgische Methoden wie z.B. das Magnetband (Linx-Ring) sind verfügbar.
Ernährungsberatung bei Reflux
Ein wesentlicher Teil der Refluxbehandlung ist die Ernährungsberatung: ich arbeite mit erfahrenen Diätologinnen zusammen, die jahrelange Erfahrung mit der Volkskrankheit Reflux haben.
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